
Ergebnisse Go East 25
Go East 25. Spannend wie nie!
Der Einstieg war ein Roulette, nur wenige Minuten bestand die Chance, wirklich weg zu kommen. Fritz zeigt uns, dass es rauf geht. Das halbe Feld im Mega-Schlauch bei Uznach, dann war Können gefragt. Jan (1) quert den Hauptkamm und erreicht das Veltlin, Chrigel Erne (2) überwindet im X-Alps-Style den Arlberg und Kaspar (3) erreicht den Julierpass. Wir alle sind gewandert und geflogen, so weit es die Bedingungen zuliessen und haben viele Kilometer gemacht. Vielen Dank allen für dieses spannende und erlebnisreiches Wochenende!


Rennberichte Go East 2025
Was für ein Krimi. Erst beim dritten Termin spielt das Wetter mit, alle Teilnehmenden haben geduldig zwei Verschiebungen ertragen. Und dann: labile Verhältnisse aber leider auch viel Schatten.
Diesmal sind wir eine grosse Gruppe. Nicht weniger als 26 Piloten kommen mit Zug, Auto, Bus, zu Fuss und einer Vespa zum Bahnhof Wald ZH. Nach kurzer Begrüssung, dem Verteilen des obligatorischen Baumer Fladens geht es pünktlich um 10 Uhr los in Richtung Scheidegg.
Die Spannung ist gross, werden wir starten können? Kommt die Sonne noch raus? Oben angekommen ist es sehr schattig, aber zumindest stimmte der Startwind. Meistens.
Leider verdeckt noch eine grosse Wolke die Sonne. Aber es ist labil. Jetzt gegen 12:30 schien es, dass der «Chässel» mehr und mehr Sonnenschein bekommt.
Der Einstieg
Aber niemand traut sich zu starten. Niemand will die erwanderte Höhe mit einem Absaufen wieder riskieren. Gegen 12:45 Uhr kommt endendlich die Sonne. Scheidegg-Legende Fritz Härtli ist parat, startet und steigt sofort. Jetzt gibt es kein Halten mehr: keine Minute später starten wir im 10-Sekunden-Takt. Die meisten können den Schlauch packen und steigen in Richtung Basis. Aber schon einige Minuten später ist das Glück schon wieder vorbei. Der Schatten behält die Oberhand und erneutes Parawaiting ist angesagt.
In der Luft beginnt ein fulminantes Rennen. Es ist unglaublich mit allen anderen in Richtung Basis aufzudrehen. Kaspar hatte für uns den Segelflugraum Bachtel öffnen können – aber nur bis 13:00 Uhr und gerade, als wir oben sind, haben wir nur noch wenige Minuten. Was nun, unter uns liegt alles im Schatten, nur Richtung Obersee ist Sonne in Sicht. Also, auf in den Süden.
Allen voran Kaspar und Jan fliegen alle in Richtung Uznach, heraus aus dem Schatten. Aber unsere Höhe schmilzt wie Schnee in der Sonne. Wir sind nur noch einige hundert Meter über Grund.
Plötzlich über einen Wald oberhalb von Uznach beginnt Kaspar zu kreisen. Mit nur noch 200 Metern über Grund fliegen wir ihm nach – und sind gerettet. Was für ein Schlauch! Im Pulk geht es nach oben – und das Teil zieht durch, bis zur Basis. Danilo und Irene schaffen den Anschluss leider nicht mehr und müssen ihren Weg am Boden zu Fuss fortsetzen. (Foto links von Zuzanna: Es geht los!, Rechts: Fritz, Thomas B. mir Supporter Jürg)


Ist es wirklich so dunkel dort in Richtung Toggenburg?
Ich schaue noch einmal unter meiner Sonnenbrille durch. Die Wolke ist noch immer grau, aber fliegbar. Die nördliche Luft ist zum Glück zu trocken und zu kalt für eine Überentwicklung. Einmal oben im Thermikband steigt es an vielen Orten. Das Feld teilt sich etwas auf, einige fliegen in Richtung Federi, andere nehmen einen direkteren Weg in Richtung Tanzboden und Speer. Erich und Hampe fliegen diagonal über den Walensee und landen kurz vor Walenstadt.
Einen anderen Weg schlägt Simon G. ein, er landet in Unterwasser in guter Ausgangsposition für einen Flug ins Rheintal. Sein Namenskollege Simon W. fliegt wie ich auch bis nach Sargans. Thomas B. kommt nach einem Flug südlich der Churfirsten bis nach Flums. Thomas hatte einen RICHTIGEN Supporter und wir staunen im Chat nur über die tadellose Verpflegung mit Liegestuhl im Seeztal.
Weite Flüge
Jan, beide Chrigel, Pit, Kaspar und Flo erreichen via Chrufirsten das Rheintal. Von dort aus geht es weiter ins Prättigau. Pit versucht laufeffizient oben am Sassauna zu landen, verpasst die Gelegenheit und bekommt erst wieder in Küblis Boden unter die Füsse.
Chrigel E. versucht abseits des Prättigau sein Glück und landet nördlich von Malbun in Liechtenstein. Von dort aus kann er nochmals starten und kommt bis nach Bludenz. Wahrscheinlich ahnt er, dass Österreich den ESC gewinnt und will vor Ort sein.
Mittlerweile sind die meisten bereits am Boden und wandern. Im Chat kommen immer neue Bilder von Landungen, Szenen mit Landebier, unendlichen Wegen entlang des Rheins oder weiteren Starts aus dem Oberland.
Aber sind da noch Kollegen in der Luft? Tatsächlich! Christian Z. erreicht Davos nach einem 90-km-Flug. Hervorragend! Dann Kaspar: nach erst 5 Stunden landet er in Davos-Monstein! Er muss sich anfangs Prättigau lange hochkämpfen und kann seine alte Bestmarke im Prättigau fliegend überbieten.
Den weitesten Flug des Tages präsentiert uns Jan. Nach fast 130 km landet er nach 18:00 Uhr in Bergün. Dass es heute so weit gehen würde, hat niemand geglaubt!

Kaspar fliegt Richtung Speer / Thomas B. vor Walenstadt

Grosser Kampfgeist!
Den bewiessen alle, die das kurze Startfenster verpassten und nicht aufgaben. Die Wetterbedingungen waren wirklich eine Lotterie, auch wenn wir uns gewünscht hätten, dass alle von der Scheidegg-Thermik profitieren können. Daniel und Sandro fliegen in der Plausch-Kategorie und schafften nach zwei Stunden Warten noch den Thermikeinstig. Sie kommen am Samstag bis zum Stockberg, aber die Wolken werden erneut recht dunkel. Somit ist Zeit zum Grillieren gekommen.
Danilo findet noch einen leeigen Start südlich vom Farner, den auch David zuvor benutzte. Viel Warten und Wandern ist gefragt. Patrick kämpft sich weiter bis Rieden SG – wir hoffen auf ein nächstes Mal! Daniel erreicht den Atzmännig. Fabienne und Michael fliegen und laufen bis Girenbad. Und Bino und Lino setzten den Weg fort. Sie versorgen uns mit tollen Bildern im Chat, immer wieder ein Highlight. Danke Euch allen!
Erich läuft mit Hampe weiter bis Sargans, eine super Leistung. Zur Belohnung gibt es, wie Fotos zeigen, Pizza und Bier. Pit kehrt nach seinem weiten Flug ins Oberland zurück. Hat der ESC-Abend gelockt?
Simon G. erreicht noch am Abend Vaduz und fährt zum Feiern nach Hause. Eine super Leistung!
Viele laufen noch bis lange in den Abend hinein. Die Ziele sind Landquart, Grüsch oder auch ein guter Schlafplatz am Hüsliberg. Die Nacht verbringen einige zu Hause, andere im Hotel oder auf einem Camping. Ein Foto eines wunderschönen Zeltplatzes mit Blick auf den Zürisee schickt uns Roger.
Sonntag
Entgegen den ersten Prognosen nimmt am Sonntag der Wind zu. Nach wie vor ist es sehr labil, aber die Wolken bewegen sich mit einer für unsere Verhältnisse unschön hohen Geschwindigkeit. Ein deutlicher Nordwestwind überspült die Kreten.
Jetzt werden Startplätze gesucht. Der früheste Pilot ist heute Kaspar. Vom Übernachtungsort Wiesen wandert er zur Wiesner Alp und startet bereits um 9:40 Uhr. Bei Brienz GR geht es endlich hoch und er kommt bis Savognin. Chrigel E. findet seinen Start östlich von Bludenz. Von dort aus fliegt er bis nach Galtür.
Ein besonderes alpines Abenteuer hat Flo. Von St. Antönien aus läuft er zu Fuss via Drusator nach Österreich und startet auf über 2'200 Metern. Er kommt bis St. Gallenkirchen (siehe Flo’s Bericht).
Thomas B. und ich haben dasselbe Ziel: Fanas Eggli. Von Grüsch aus geht es los. Erst ganz oben treffen wir uns. Thomas B. erhält in Grüsch ein Meteoupdate von Gleitschirm-Altmeister Stefan Hollenstein. Und oben zeigt uns Clarina Barell den Einstig in die Thermik. Dankeschön Clarina, welche Ehre! Und wie das geht! Erneut zieht es uns mit wenig Sonne hinauf. Aber es ist mehr ein Ritt als ein Flug. Nach der Thermik erwarten mich Sinken und Turnulenz. Der zügige Nordwest ist präsent. Bei diesen Bedingungen lange zu fliegen ist nichts für mich. Genauso denkt auch Thomas B und landet in Fideris. Ich bleibe noch etwas in der Luft und lande zwischen Klosters und Monbiel.
Im Chat melden sich je später, je mehr Teilnehmer ab. Viele schalten verdient in den Genuss-Modus, wandern mit Sonne und Rückenwind zum nächsten Bahnhof und geniessen ein Landebier. Und dann? Gegen halb drei sehen wir im Chat, das Jan bereits in Italien ist. Unglaublich! Gestartet oberhalb von Bergün überfliegt der den Albula, zirkelt gekonnt um die CTR Samedan und erreicht via Poschiavo das Veltlin. Eine ganz tolle Leistung!
Aber auch «unser» Chrigel war noch nicht am Ende seiner Reise. Oberhalb von Galtür soart er auf und fliegt Richtung Osten. Um 18:00 Uhr (Go East Ende) ist er über Landeck. Aber Chrigel fliegt noch weiter bis zur Luftraumgrenze bei Mötz in Österreich. Die finale Distanz zur Scheidegg übersteigt 152 km. Hoffentlich bist du gut nach Hause gekommen, Chrigel!
Auch Kaspar gelingen noch zwei Flüge und er kommt bis hinter Bivio am Julierpass. Eine tolle Leistung!
Go south
Danilo und Irene, treffen sich wieder und starten gemeinsam am Hüsliberg. Sie kommen beide hoch und können das Glarnerland erreichen. Am Froni geht’s für beide nochmals in die Thermik aber sie müssen im starken und böigen Talwind südlich von Glarus landen. Danilo hat noch Energie und läuft mit Rückenwind bis Luchsingen GL weiter. Ein versöhnlicher Abschluss.
Sandro und Daniel, im Plausch-Modus unterwegs, konnten im Toggenburg nochmals starten und in die Thermik einsteigen. Daniel kommt bis Stein AR, nur wenige Kilometer von St. Gallen entfernt.
Hampe erreicht mit einer riesigen Laufleistung und einem Flug vom Stelserberg Fideris. David schafft noch den Sprung über die Landesgrenze nach Österreich und beendet das Rennen in Feldkirch. Ich selbst wandere noch einige Kilometer in Richtung Vereina, eine wunderbare Landschaft dort, und schalte dann auf Genussmodus um. Zurück in Klosters treffe ich Thomas B. mitsamt Supporter Jürg. Und das ist ein sehr schöner und lustiger Abschluss mit Bier und Fussbad im Brunnen. Vielen Dank Euch beiden!
Dank
Danken möchte ich euch allen für den Elan und die gute Stimmung. Es hat richtig Spass gemacht! Danke für eure Umsicht - wir kamen ohne Blessuren durch das Wochenende und die Bedingungen waren teils anspruchsvoll. Danke für Berichte und Fotos, auch an Zuzanna für die Bilder vom Start. Einen riesigen Dank meiner Supporterin :) Ich hoffe, ihr seid im kommenden Jahr wieder mit dabei!

Durchhalten nach sehr zähem Start
Von David
Scheidegg
Wir treffen uns in Wald, ich bin gespannt auf die kommenden zwei Tage. Bereits morgens stehen grosse Cumuli am Himmel. Ein gutes Zeichen oder schon zu viel? Nach dem gemeinsamen Aufstieg zur Alp Scheidegg weht dort ein schöner Südwest-Wind. Ich freue mich schon, noch etwas zu handeln... Leider schattet es bald ab, Wind und Thermik schlafen ein. Eine sonnige Phase ermöglicht einigen Piloten aufzudrehen. Fritz zeigt als Erster, dass es geht, und Jochen, mit dem ich oft unterwegs bin, erreicht auch rasch eine schöne Höhe. Ich bin leider nicht rechtzeitig bereit und verpasse, wie einige andere, dieses Fenster.
Etwas später ist der Josenberg in der Sonne, jemand dreht dort schön auf. Ich nutze die Chance und starte, kann die blubbernde Thermik aber nicht mitnehmen. Es reicht nicht mal ins Tal raus... der Flug endet im Hüebli. Meine Frau ruft an und baut mich wieder etwas auf. Wie weiter? Nochmals hoch zur Scheidegg? Vorwärts zu schauen, scheint mir besser. Somit ist ein zweiter Versuch am Farner oder am Waldrändli naheliegend.
Waldrändli
Am Waldrändli ist es schattig, es gibt kaum Wind, ganz schwach von vorne. Schön zum Starten, aber mehr als ein Abgleiter ist nicht zu erwarten. Immerhin kann ich fliegend die tiefe Schlucht des Goldingerbachs bequem überqueren. Die Mitflieger dürften nun etwa die Churfirsten erreichen... die Lage ist schon etwas frustrierend.
Viele Piloten sind noch auf der Scheidegg, dort wurden die Bedingungen bisher also auch nicht besser. Ich setze mir das Ziel, bis morgen immerhin den Stockberg zu erreichen.


Startplatz am Waldrändli / Rotstein am Tweralpspitz
Tweralpspitz
Ich wandere die kurze Strecke zum Startplatz an der Schwammegg hoch. Bino und Lino können zwischenzeitlich an der Scheidegg aufdrehen und fliegen in meine Richtung. Leider reicht es nicht über den Atzmännig, die beiden landen wie ich im Goldinger Tal. Der Wind kommt zunehmend aus Nord bis Nordost, für die Schwammegg nicht ideal. Das ist die Gelegenheit zu schauen, ob nicht der Tweralpspitz als Bisenstartplatz taugt. So laufe ich einfach weiter.
Die Wanderung auf dem Grat ist schön, besonders der steile Abschnitt am Rotstein motiviert mich wieder. Am Tweralpspitz weht der Wind ideal von Nordost. Der Startplatz ist nicht einfach, es gibt viel Gestrüpp im ansonsten schönen Gipfelhang. Mit etwas Wind geht es aber sehr gut. Der Grat östlich des Gipfels (Eggli) trägt, man könnte endlos soaren.
Den Tweralpspitz kann ich nun als Bisen-Fluggebiet empfehlen! Ich folge dem Grat, bis das Gelände flach wird und erreiche im Gleitflug Ebnat-Kappel. Von hier aus wandere ich Richtung Stockberg oder ins Obertoggenburg.
Unterwegs gönne ich mir Süssgetränke und Riegel. Der Kioskverkäufer fragt, wie es mich mit dem Gleitschirm hierher verschlagen hat. Ich berichte von Go East, es läuft zäh... gefühlt komme ich einfach nicht weg von der Scheidegg, während andere in Davos fleissig Strecke machen. Aufgeben oder weiter laufen…?
Zum Trost kriege ich einen grossen Kaffee geschenkt, um dem Tief zum Trotz noch etwas mehr Strecke zu machen. In Nesslau lasse ich den Stockberg links liegen. Das Obertoggenburg ist in Reichweite, somit müsste es möglich sein, am nächsten Tag Liechtenstein, Österreich oder Graubünden zu erreichen - auch ohne weiteren Flug.
In der Pension Schäfli in Alt St. Johann finde ich spätabends noch ein Zimmer, ein Bier und einen feinen Znacht :-) Vielen Dank den Gastgeberinnen!
Alpstein oder Churfirsten?
Am nächsten Tag bläst oben ein deutlicher Westwind. Im Alpstein hoch (Alp Plangge?) im Lee zu starten, scheint mir nicht ideal. Weiter unten müsste es gehen.
Andererseits könnte vielleicht doch ein Start auf der Südseite der Churfirsten möglich sein. Das probiere ich. Im Iltios lädt mich der Wirt ein, schon vor der eigentlichen Öffnungszeit einen Kaffee zu geniessen. Der ist jetzt sehr willkommen :-)
Der Chäserrugg ist auf der Nordseite fast schneefrei, ich laufe hoch und schaue mir die Lage an. Leider ist mir der Wind zu stark zum Starten. Für einen sehr geübten Piloten sicher machbar, für mich zu viel.
Runterlaufen würde ich gerne auf der Südseite, denn weiter unten gibt es schöne mögliche Startplätze. Aber oben im Südhang liegen extreme Schneemassen. Überbleibsel von Lawinenabgängen - da hilft auch die sonnenexponierte Lage nicht. Den Aufstieg hätte ich mir sparen können... so laufe ich die oberen fast 400 Hm auf gleichem Weg wieder runter.
Immerhin, ob dem Stöfeli kann ich starten und gemütlich eine Weile Soaren. Eine durchziehende Blase nehme ich mit und lasse mich mit ihr versetzen. So erreiche ich das Rheintal mit schöner Höhe.
Ich überfliege die Industriegebiete und den Bahnhof von Buchs in der Hoffnung auf Thermik, finde schwaches Steigen, verliere es aber wieder. Bei Hilti in Schaan FL lande ich, etwas enttäuscht, aus den zwei Flugtagen nicht mehr gemacht zu haben.
Feldkirch
An diesem Punkt gebe ich fast auf, packe mein Zeug, um den Bus zu nehmen. Irgendwie bin ich jetzt richtig im Tief, erschöpft... Meine Frau ruft an und meint, dass das ja gar nicht so schlecht sei und ja auch noch etwas Zeit bliebe. Ich schaffe es, mir noch ein Ziel zu setzen: eine echte österreichische Fleischkäsesemmel zu finden :-) Also, auf nach Feldkirch!
Österreich ist bald erreicht, aber die letzte Stunde wird richtig zäh, der Bahnhof kommt und kommt nicht näher. Nach fast 60 km laufen und weit über 3000 Hm ist es geschafft! Bier und Semmel in Feldkirch schmecken fantastisch :-)
Fazit
Nicht aufgeben, lautete die Devise! Was mich im Rückblick etwas frustriert, sind Fehlentscheidungen wie das zu lange Warten an der Scheidegg oder die unnötige Spitzkehre am Chäserrugg. Mit besserer Planung hätten mich die Strecken zu Fuss weiter gebracht.
Etwas stolz bin ich darauf, nie einen für mich grenzwertigen Start in Betracht gezogen zu haben. So fand ich jeweils problemlose Flugbedingungen, auch wenn das längere Fussmärsche und tiefe Startplätze mit wenig Potential bedeutete.
Und trotz viel Rückstand bis zum Schluss mit Vollgas dabei gewesen zu sein, ist auch nicht schlecht :-)
Ich gratuliere allen zu ihren Leistungen! Ihr habt ja absolut grossartige Strecken geflogen! Solche Distanzen sind auch bei guten Bedingungen nie einfach. Vielen Dank, Thomas, für die super Organisation! :-)
Mein Track: rot gewandert, blau geflogen.

Go East 25
Von Chrigel Erne
Da ich im Moment privat stark beansprucht bin, meldete ich mich erst am Vorabend an. Sehr kurz die Wetterprognosen angeschaut, habe ich mir beim Einschlafen noch eine Traumroute eingeben lassen. Aber diese eingebende „Höhere Macht“ hatte anscheinend nicht wirklich genügend Daten, um mir die Gewinnerlinie auszuspucken. In der Eile bildete sich in mir die Meinung, dass auch am Sonntag noch viel Nordüberdruck herrschen würde und aus eigener Erfahrung können dann die Pässe Richtung Süden schon ungemütlich überspülen. Also war ein diffuser Plan entstanden, der mich auf der Alpennordseite Richtung Osten bringen sollte.
Am Treffpunkt in Wald war spannend, welche „Athleten“ eintrafen. Kurzes „Blabla“, Begrüßung und Gruppenfoto und dann recht gemütlich, aber doch mit einem leise erwachenden Wettkampfgeist, durch das schöne Sagenraintobel und auf die Alp Scheidegg. Gemütlich auch, weil ich schon Respekt habe vor einer Überbelastung meiner „durch das Leben gezeichneten“ Knie. Schließlich fehlen da auf 2 Knie 3 Kreuzbänder und ein schönes Stück Knorpel im Gelenk. Aber mit einer guten „Hike-Relax-Balance“ habe ich es bis heute geschafft. Auch ohne (weiteren) Reparaturen.
Oben angekommen, wäre meines Erachtens grad eben ein guter Startzyklus gewesen, aber bis alles bereit war, hatte es wieder großräumig abgeschattet. Aus wettkämpferischer Sicht wäre sicher sinnvoll gewesen, diese Zeit für die Routengestaltung zu nutzen, doch auch das Wiedersehen mit diversen Piloten war spannend.
Vielen Dank an Fritz, der uns dann zeigte, dass der nächste Zyklus gekommen war. Und schon waren die Ersten auf 1700 m und flogen zielstrebig in Richtung Ernetschwil. Dort war eine schön definierte Kante zwischen Schatten und beleuchtetem Boden und diese Linie gehörte klar zu der Wolkenstrasse die Richtung Speer führte. Mit deren Hilfe konnten Jan, Zumbi und ich Speer und Mattstock hoch überfliegen und direkt an die Churfirsten gelangen. Nord- oder Südseite, das ist hier die Frage. immer wieder. Auf der Toggenburger Seite hatte es zu wenig Druck. Aber bei den Churfirsten ist es doch gut, dass man dann durch die „Zahnlücken“ auf die andere Seite wechseln kann. Dort hatte es an den Felswänden aufsteigende Luft, in der wir ab und zu aufsoarend, die Gipfelhöhen etwa halten konnten.

Beim Alvier wäre die für mich wichtige Entscheidung fällig gewesen. Oberhalb Vaduz standen ein paar Kumuli. Da hätte ich abbiegen müssen, aber ich habe mich dann reichlich spät, erst nach der Rheintalquerung, dazu entschlossen.
Also flog ich ein Stück gegen den Talwind, konnte nirgends richtig viel Höhe machen und dachte, dass ich in den Bergen drinnen etwas finde. Es war mir ja auch ziemlich egal, ob ich da in einem abgeschiedenen Tal landen müsste. Und so geschah es dann auch. Ich landete neben einer Alphütte und wechselte noch ein paar Worte mit den Älplern, die mir Ratschläge für den Aufstieg mitgaben.
Ich habe diese Wanderung sehr genossen, ohne Schmerzen und mit viel Zeit zum Denken, wie z.B.: „Verlieren wir evtl. doch ein Bisschen zu viel Respekt vor den hohen Bergen, wenn wir uns einfach mit Seilbahn und Thermik in wenigen Minuten in die höchsten Fels- und Gletschergebiete hochbeamen? Verlieren wir unsere Relationen?“ und „was bewirkt das?“ usw.
Ganz oben bin ich noch einen - doch nicht ganz so kleinen - Felsen hochgestiegen, um dann auf der „schönsten“ Startwiese anzukommen. Reinstes Gras, ohne leinengierige, verholzte Hartgewächse oder sonstige Hindernisse. Plus freundliches Aufwindchen.


Zwischen Liechtenstein und Österreich
Nur mit Thermik war dann nicht mehr viel, dafür konnte ich im Talwind bei Ludesch noch ein Bisschen soaren.
Das preisgünstigste Hotel war doch immerhin das Schlosshotel in Bludenz, wo ich sehr freundlich empfangen wurde. Nach Rösti mit Grillgemüse und Schokoladen-Affogato, bin ich schnell eingeschlafen.
Beim Frühstück habe ich dann gesehen, dass wir doch eigentlich gar nicht mehr Nordüberdruck hatten, sondern eher Westwind. Meine Go East – Richtung hatte ich aber bereits am Vortag eingeschlagen und ich setzte mir als nächstes Ziel Sölden - Stubaital – Zillertal…
Um meine Kräfte zu schonen, entschied ich mich für den offiziellen Startplatz Ludescher Berg. Dummerweise ging es auf dem Weg dorthin immer mal wieder abwärts, was bei einem Aufstieg eher nervig ist. Dafür konnte ich Flora und Fauna wieder so richtig geniessen. Auf 900 m.ü.m versprach ich mir ein Bisschen Westwind zum ansoaren. Davon war dann aber nicht genug und ich führte meine Tour fort, weiter den Grat hoch, wo ich auf gut 1400 m.ü.m wieder ein super schönes Wieschen vorfand.
Die Böen waren stark genug zum aufsoaren und Thermik war auch da, wenn auch nicht die angenehmste. Im Montafon ging es immer höher und auch schneller, aber leider konnte ich vor dem Pass Zeinisjoch nicht mehr genügend Höhe machen und ich strandete kurz vor Galtür mit gut Westwind. Was macht man da? Irgendwo hochsteigen halt eben.
Dieser aufstieg war dann richtig anstrengend, weil sehr steil und mit altem, rutschigem Gras und Heidelbeeren bewachsen. Aber je höher, desto besser wurden die Böen und ich musste nicht mal so hoch hinauf, wie ich zuvor gedacht hatte. Im sehr steilen Hang den Schirm und die Leinen so zu platzieren, dass nichts einhängt an den Pflanzen, war eine Herausforderung. Aber kniend am Hang und mit einem kurzen Zug an den A-Leinen sich direkt in die Luft ziehen zu lassen, das ist für mich dafür etwas vom Feinsten.
Dann mit Rückenwind Richtung Landeck, wo dann auch das vorgegebene Zeitlimit das Rennen beendete. Dort vermutete ich unberechenbare Winde am Boden und so ließ ich mich noch weiter Richtung CTR Innsbruck treiben, wo ich mich - mitten im Tal - aktiv runterkämpfen musste.
Mit dem Zug via Innsbruck ging es dann wieder ins zürioberland. Spannenderweise setzte sich eine Gleitschirm fliegende Extrembergsteigerin zu mir in den Zugabteil und so wurde es eine sehr interessante Fahrt.
Danke für die Organisation, super Idee
Chrigel Erne



Schlosshotel Bludenz
Go East - ein paar Worte von mir
Von Jan Wüst
Auch ich möchte euch noch ein bisschen was vom Erlebten am Go East erzählen. Ich denke, über den Start wurde schon genug geschrieben. Ich bin mit Chrigel und Zumbi ab der zweiten Thermik in Richtung Speer geflogen. Auch die Churfirsten wollten wir uns mal aus der Nähe anschauen, also sind wir südseitig den Felswänden entlang. Teilweise war’s etwas zappelig, aber eigentlich ganz okay. Vor dem Falknis haben sich unsere Wege dann getrennt. Zumbi und ich sind im Spülgang über die St. Luzisteig weiter – und schon bald mussten wir uns Gedanken zum Luftraum Sargans machen. In der Bündner Herrschaft fanden wir dann aber eine rettende Soaringkante, die erstaunlich gut funktionierte.
Am Vilan angekommen, rufen wir uns zu: „Prättigau oder doch dem Tal nach Richtung Surselva?“ Beides war schattig, also entschieden wir uns fürs Prättigau. Die Thermiken standen ziemlich genau dort, wo man sie an einem guten Tag auch erwarten würde. Also weiter Richtung Sassauna – Chrüz – Madrisa, und schon bald erreichten wir Davos. Zumbi entschloss sich, in Davos einen Übernachtungsplatz zu suchen, während ich weiter jede Thermik mitnahm, um möglichst hoch zu bleiben.
Beim Rinerhorn kam dann mein persönliches Highlight: Ich erreichte die Maximalhöhe des Tages – ein echt spezieller Moment, denn es fing leicht an zu schneien. Die Thermik störte das überhaupt nicht – im Gegenteil, sie trug mich kraftvoll weiter nach oben. Ich erinnerte mich an meinen Flug vom letzten Jahr und peilte wieder Tiefencastel an. Doch der Talwind von Thusis hatte da offenbar andere Pläne. Auch mit voller Beschleunigung gab’s nur noch mehr Sinken. Also Planänderung: zurück zum Prallhang über Filisur – der funktionierte super. Und ein paar Vögel zeigten mir freundlicherweise, wo’s am besten steigt.
Über Bergün entdeckte ich dann einen Campingplatz, der sich perfekt als Landeplatz eignete. 30 Meter neben der Rezeption landete ich weich – und wurde direkt herzlich von den Campern empfangen. Der Platz gefiel mir so gut, dass ich blieb. Grillieren, ein paar Bierchen, gute Leute – ein rundum schöner Abend.

Am nächsten Morgen verabschiedete ich mich von meinem perfekten Büssli-Supporterteam und machte mich auf zur Alp Darlux. Oben angekommen, blies schon ein ziemlich starker, aber leicht zyklischer Wind. Der Einstieg in die Thermik war nicht ganz einfach – aber einmal drin, ging’s direkt über 3.000 Meter hoch.
Der Nordwestwind gab die Richtung vor, und ich hangelte mich Wolke für Wolke weiter. In den hohen Bergen lag noch viel Schnee – das machte die Routenwahl nicht gerade einfach. Ich entschied mich für St. Moritz, musste dafür aber die FIZ Samedan umfliegen. Natürlich stand die schönste Wolkenstraße genau über dem Luftraum. Trotzdem fand ich auch außerhalb der FIZ zuverlässig Thermik – ein gutes Gefühl.
Entspannt ging’s weiter in Richtung Berninapass. Schon mit dem Gedanken an den nächsten Spülgang bei der Alp Grüm versuchte ich vorher noch möglichst viel Höhe zu tanken. Und es war gut so – über der Alp Grüm war die Luft dann tatsächlich ziemlich bockig. Aber mit genügend Höhe fühlte es sich gut an. An der Saasalb und der folgenden Kette standen dann wieder starke Aufwinde. Ich musste mich konzentrieren, das Zentrum gut zu treffen.
Am Monte Masuccio war ich dann für eine Sekunde zu lange abgelenkt – zack, im White-Out. Ich wusste, dass ich deutlich über den Kreten war, und ich hatte vorher gut gesehen, wo die Wolke endet. Nicht Problematisch aber das hätte ich vermeiden können. Ursprünglich dachte ich, es wäre schön, durchs Valtellina Richtung Bellinzona zu fliegen – kürzerer Heimweg und so. Aber gegen den Talwind anzufliegen, war aussichtslos.
Also suchte ich mir von oben meine Zugverbindung ab Tirano raus und setzte den Wendepunkt am Monte Torena. Wunderschöne Gegend! Zurück im Puschlav überlegte ich, ob ich in Cavaglia toplanden soll – wäre eine Stunde Heimweg gespart. Aber der Talwind war ein chaotischer Mix: Bernina von oben, Puschlav von unten. Nicht einladend.
Also eine saubere und sorgenfreie Landung in Poschiavo. Die Heimfahrt dauerte zwar sechs Stunden – aber ich hab’s genossen. Ich finde, das ist eine der schönsten Bahnstrecken der Schweiz: von Tirano über den Bernina nach Chur.
Gespannt auf die Resultate der anderen und überglücklich über das Erlebte genoss ich die Heimreise. Ein riesiges Danke an Thomas Kamps, an alle Teilnehmer am Go East – und natürlich an das beste Büssli-Team der Welt! 🙌
Gratulation auch an alle, die es schlechter erwischt haben mit den Aufwinden und dadurch viel gewandert sind – ihr seid die wahren Kämpfer! 💪 Ich freu mich schon riesig auf nächstes Jahr.
Jan Wüst
Starke Momente am «DCZO Go east 2025»
Notiert von Kaspar
Die Verschieberei, bevor es endlich losgeht, spannt mich total auf die Folter. Nicht nur mich, sondern auch mein Umfeld. Meine Liebste beklagt sich: Unsicherheiten in der Planung, verfrühtes Ferienende, eingeschränkte Sozialkontakte …

Wie wäre unser Rennen wohl gewesen, wenn der Chrigel Maurer mitgemacht hätte? Ursprünglich hatte er gesagt, am letzten Termin wäre seine Teilnahme eventuell möglich – aber auf meine konkrete Einladung hat er dann nicht mehr reagiert. Wäre die Stimmung dieselbe gewesen? Was hätte er uns gelehrt? Weshalb ich am Samstagmorgen kurz vor dem Verlassen des Hauses umkehrte, um unter die Dusche zu stehen, erzähle ich Dir gerne, wenn Du mich danach fragst.
Wieviel wiegt meine komplette Wettbewerbs – Ausrüstung? Ich weiss es nicht, wusste es nie. Eine Personenwaage gibt’s nicht in meinem Haushalt, und die Tempi, wo es im Landi oder am Bahnhof Waagen gab, sind passati. Deshalb muss ich vor Rennbeginn noch kurz in Nachbars Stall: Da hängt nämlich eine Federwaage. Wow! Bloss 12 Kilo?
Hmm. Das bringt mich ins Grübeln und kommt mir nun doch etwas unrealistisch vor. Haha ja, die Nachfrage beim Bauern ergibt, dass der Milchkessel, auf den die Waage eingestellt ist, zusätzlich viereinhalb Kilo wiegt. Ich buckle also 16,5 Kilo durch die Gegend.
In der Apotheke bekomme ich zur Rolle Traubenzucker (ohne geht es aus rein psychologischen Gründen nicht) noch zwei Müsterli Sonnencreme geschenkt – welch gutes Omen.
Die nicht zu übersehende und fröhliche Menschenansammlung am Bahnhof Wald, kurz vor zehn Uhr: Irgendwas zwischen Pfadi, Turnverein und Wandergruppe.

Ist es die Wettbewerbsvorfreude?
Spielend und fast mühelos kommt mir der Aufstieg via Sagenraintobel – Josenberg auf die Scheidegg vor. Viele kleine Kontakte mit Gleichgesinnten. Mit den Stöcken lässt es sich wunderbar im Rhythmus wandern.
Unser Clubrennen wird in x-alps - Manier professionalisiert: Der Supporter des Piloten T.B. betreut seinen Schützling nach allen Regeln der Kunst und bringt ihm den Campingstuhl zum Startplatz, für möglichst schonendes Parawaiting.
Vorflieger Fritz hat den Schlauch erwischt und kreist über dem Grat.
Jan und ich sind bereit und müssen nicht diskutieren. «Gömmer?» «Ok!»
Locker an der Scheidegg aufgedreht, doch schon droht das Jammertal: Wo ist die Sonne? Wo rettet mich ein nächster Aufwind?Flucht nach vorne. Höhe verlieren. Geduld und Nerven…
Aufatmen, ohne gleich euphorisch zu werden: Hier, über Heuwiese und Kiesgrube, steigt’s. Die Vögel wissen es schon. Wir steigen! Im gefühlten Zehnsekundentakt treffen die Kameraden von der Scheidegg her ein. Es ist ein ganzer Pulk, der sich hochschraubt. Ein tolles Gefühl!

Oben, an der Basis, ist es eher ungemütlich. Grau, kalt, Fetzen von Wolken. Zwei Mal bin ich für einen kurzen Moment blind, in der Wolke drin – das mag ich gar nicht.
Im Wechselbad der Gefühle und immer sehr konzentriert, fliege ich Richtung «east»: Selten ging es leichter bis zu den Churfirsten, doch nun, auf deren Südseite angekommen, spült es mich lausig runter. Schon sehe ich mich in Walenstadt stehen, da finde ich den eher zickigen, jedoch rettenden Aufwind bis über den Chäserrugg.
Weiter, und das Rheintal queren. Ist doch ganz einfach. Aber, es ist mir voll bewusst: Die Wand des Falknis ist eine Lotterie.
Und heute gibt’s keinen Lotto - Treffer für mich. Sondern ein grosses Geschaukel. Und Höhenverlust.


Mit Volldampf, respektive Rückenwind, reite ich Richtung Landquart – und dem Boden zu. Erst der dynamische Aufwind hinter Malans, in der Gegend der Klus zum Prättigau, verhilft zu langsamem, aber stetigem Höhengewinn.
Der grüne Mantra (später weiss ich, das war Florian) leistet mir Gesellschaft. Der Anfang ist zäh. Etwas später taucht Pit auf. Wir winken und freuen uns! Er zeigt mir den ersten Schlauch im Prättigau, im Lee.
Schon wieder bange ich, in der Gegend des Chrüz: Unterhalb der Krete den Hang zu polieren, zu kämpfen - das liebe und hasse ich. Es mit Geduld und Glück zu schaffen, ist einfach immer wieder genial.
Vertrautes Gebiet zu befliegen, schafft ein Gefühl der Sicherheit. Leichter Schneefall über Madrisa. Ich friere.
Davos ist erreicht. Ich liebäugle mit dem Gedanken, ins Tal des Flüela einzufliegen. Das Engadin lockt, egal ob fliegend, oder, nach einer Landung hoch oben, zu Fuss. Jedoch ist die Basis tief, und die Windverhältnisse sind sportlich. Auch erspähe ich noch viel Schnee im Tal. Es ist ein Bauchentscheid, weiter in Richtung Filisur zu fliegen, wo es freundlicher aussieht.

Keine schöne, aber eine gute Landung in Monstein. Ein sympathisches Walserdorf, mit Gesamtschule und eigener Brauerei. Zwei aufgeschlossene Jungs heissen mich willkommen.
Thomas und Ursula, Stammgäste, verköstigen mich mit köstlicher, heisser, selbst gemachter Spargelcremesuppe. Eine wahre Wohltat!
Mitten im Suppenessen ruft mich Andy an. Mein Track sei seit 44 Minuten mitten im Flug abgebrochen, ob bei mir alles ok sei? Sehr sogar, sage ich, und bin gerührt: Solche Kameraden könnten in einem Notfall Leben retten. Danke, Andy!
In Gebieten wie dem hier, die durch Walser besiedelt wurden, fühle ich mich wohl. Da ist es meist steil, stotzig und wild, aber auch sehr gepflegt. Besonders mag ich die hölzernen Zweckgebäude, welche trotz aller Bescheidenheit und Armut beeindruckend dauerhaft sind, und von einer faszinierenden Ästhetik.

Nicht mehr ganz knusprig, wandere ich bis nach Wiesen. Der Volg längst geschlossen, keine Wirtschaft mehr im Dorf: Das bedeutet Diät.
Dafür wird mir die Ferienwohnung von Freunden zuteil. Ich darf sie, als der Schlüssel organisiert ist, nutzen. Wärme und WC sind Gold wert. Biwak mit Mätteli und Schlafsack auf der Galerie.


Das nennt man doch Glamping? Ich schlafe, wie schon am letzten «Go east», erst gegen den Morgen richtig tief. Zuviel Adrenalin?
Wie anders als am Vortag ist der Hike zum Fly am Sonntagmorgen! Ganz auf mich selbst bin ich gestellt, und das Terrain ist unbekannt. Wo starten? Wann starten? Wohin fliegen?
Es ist ein wunderbar heiterer, klarer Sonntagmorgen hier in den Bergen. Der Aufstieg ist steil. Hier lag vor kurzem noch Schnee. Hübsche Blumen!
Ich ziehe Schirm und Sitzli aus dem Rucksack – da kommt auch grad der Schlafsack mit, fällt zu Boden und beginnt, hangabwärts zu rollen. Nur mit einem beherzten Sprint kann ich ihn stoppen und retten.


Die Burgruine. Die Maiensässe. Die Schutthalden. Der Wald. Der Felssturz von Brienz. Und wieder von vorn. Und wieder von vorn. Grosse Bastelei. Nirgends geht es richtig hoch. Aber ich brauche mehr Höhe, um ins Oberhalbstein zu gelangen. Endlich wird die Geduld belohnt.

«Mein Ziel: Savognin»? (dies ist ein alter Werbe - Slogan) - Nein, eigentlich wäre mir Bivio – Julier – Engadin lieber. Kräftige Winde, kräftiges Lee und bedrohliche Hochspannungsleitungen bewirken, dass ich glücklich in Savognin lande.
Kurz nach Tinizong dann: «Mensch Kaspar, hier steht der Talwind an einer Geländestufe an!» Die Zweige von Lärchen und die Blätter der Laubbäume winken verheissungsvoll. Sie erinnern mich an die Startplätze bei Euthal oder am Hummel: Ein Mini – Aufstieg genügt, und schon soart’s. Wieso den Sack die Teerstrasse entlang buckeln, wenn ich fliegen kann?
Im Beisein der freundlichen Ferienhausbewohner von nebenan lege ich aus und starte. Ahhh, um ein Haar wäre es geglückt! Also nochmals hoch, zweiter Versuch. Nein. Hier geht’s also nicht. Aber nebenan, dritter Versuch?
Der Schirm lässt sich wunderbar aufziehen, aber das war’s auch schon. Der Bauer ist am Zäunen. Er akzeptiert meine Entschuldigung – der Startversuch im hohen Gras war schon etwas grenzwertig. Er hört sich meine Misserfolgsgeschichte an. Auch meine Einsicht, etwas höher oben müsste es garantiert gehen. Er deutet zu den Felsen: «Dort oben, vielleicht. Ich kann dich hochfahren.» «Danke, sehr lieb, aber …»

Eine Geissenherde weidet. Bewacht wird sie, wohl gegen den Wolf, von drei stattlichen, weissen Hirtenhunden, die mich kräftigst verbellen. Der «Startplatz» ist nicht schulungstauglich. Aber ich will ihn ausprobiert haben, es könnte gehen.
Der Optimismus zahlt sich aus. Endlich fliegt’s und steigt’s anständig! Die ungestümen Konditionen nehmen mir die Lust auf Experimente: Der Julier kann mich mal. Nach Bivio ist Schluss. Sicher am Boden zu stehen, hat schon seine Qualität.
Ein paar Schritte mehr noch Richtung east, dann ist es 18 Uhr. Das Selfie mit der Pass – Strasse. Zufriedenheit.
Im Wettbewerbs-Chat lesen, was meine Kameraden so alles angestellt haben. Daumen raus. Das dritte Auto schon hält an. Ins Toggenburg fahren sie, eigentlich via das Rheintal, aber über den Ricken geht’s ja auch.
So bin ich ruck – zuck in Neuhaus, und bald darauf zuhaus.
Bider - Bilder - Bilder

Aufstieg zur Scheidegg

Kaspar am Julier

Best Supporter ever Jürg

Richtung Vereina

Bad & Bier / Thomas & Thomas

DIe Linthebene

Kleine Stärkung: Baumer Fladen

Clarina zeigt uns die Thermik

Vor dem Start

Auf dem Rheinweg

Morgenstimmung im Toggenburg (David)

Flo am Drusator

David in Österreich

Parawaiting auf der Scheidegg

Fanas-Bähnli

Übernachtung in Grüsch

Neugierige Kühe

Falsche Richtung bei St. Antönien

über Mollis

über Mollis
Go East Infos
Die Idee
Go East ist ein familienfreundlicher 2-Tages Fun Hike-and-Fly Wettbewerb und beginnt Samstags um 10:00 Uhr in Wald ZH. Geflogen wird ab der Alp Scheidegg. Wer bis Sonntag,18:00 Uhr am weitesten gekommen ist, gewinnt. Der Sieger erhält einen Pokal. Weitere Überraschungspreise winken.
Termin: 17./18. Mai 2025
Anders als das Original sind wir familienfreundlich! All das ist möglich:
- Ihr lauft und fliegt bis zum Abend, stoppt das Tracking, fahrt nach Hause wo das z’Nacht und bequeme Bett warten. Am nächsten Morgen geht das Abenteuer dort weiter, wo ihr es am Vortag unterbrochen habt.
- Ihr könnt allein gehen oder gemeinsam mit Freunden
- Ein Teilnehmer möchte die Challenge mit dem Tandem machen - warum nicht
- Und wenn ihr es wirklich wissen wollt, könnt ihr bis spätabends Laufen, Campieren und das Maximum aus den beiden Tagen herausholen
Was zählt: der oder die Pilotin, welche bis 18 Uhr des zweiten Tages am weitesten gekommen ist, gewinnt den Wettbewerb.
Der Rekord liegt aktuell bei 78 km. Aber nicht nur die Piloten, die weit fliegen gewinnen, das Rennen ist für alle ein erlebnisreiches Abenteuer.

Go East news
Nach zwei Verschiebungen ist es soweit. Go East startet am Samstag um 10:00 Uhr in Wald ZH!
Meteo:
Nach dem Aufleben der Bise am Freitag streift uns am Samstag eine schwache Störung. Diese sorgt leider für etwas Unsicherheit in der Prognose. Die meisten Modelle erwarten Wind aus West bis Nordwest und labile Verhältnisse. Ein Regenschauer ist noch möglich. Etwa 18°C.
Sonntag: weniger Wolken, weniger Wind, dafür mehr Sonne und genauso labil wie am Vortag. Kurz: Dieser Sonntag wird wahrscheinlich ein guter Flugtag!
In fast allen Modellen spielt Bise praktisch keine Rolle mehr, daher starten wir wie gewohnt in Wald ZH. Nur falls die Prognosen noch dramatisch ändern, würden wir hieran rütteln.
Schon nervös? Hier eine kurze Checkliste:
Natel-Vario-Sportuhr-Powerbank: alles aufladen, Kleidung, Wechselshirts, Zahnbürste, Ausrüstung für die Nacht, ID, Geld, Wasser, Verpflegung, Sonnencreme, Gleitschirm. Mehr Infos im Race-Briefing.
Ein grosser Teller Pasta:
ist eine gute Idee für das z'Nacht am Freitag :)
Nicht vergessen, der Go-East-25-WhatsApp-Gruppe beitreten:
Der Link dazu ist im Race-Briefing: Race-Briefing-PDF
Kurzentschlossene DCZO-Mitglieder können sich noch immer spontan anmelden.
Ich freue mich sehr auf den Samstag! Eine gute Zeit und liebe Grüsse,
Thomas

Meteo-Update: ab Mitte der Woche befinden wir uns in einer östlichen Strömung. Ein Hoch über dem Nordmeer und ein Tief über Osteuropa sorgen für kühle und labile Luft. Am Donnerstag und Freitag stösst das Tief Richtung Süden vor und die Bise lebt auf. Am Samstag und vor allem am Sonntag werden die Druckgebiete schwächer und der Wind nimmt deutlich ab. Dennoch müssen wir am Samstag mit Bise rechnen. Für den Sonntag prognostizieren die Modelle schwachen Westwind. Die gute Nachricht: in der Höhe bleibt die kalte Luft und mit Temperaturen um 19°C am Boden und einer Nullgradgrenze von knapp über 2'200 Metern werden wir sehr labile Verhältnisse haben. Thermik ist angesagt!
Allfälliges Ausweichen nach Siebenen-Wangen / Galgenen: wenn wir schon den Wind nicht ändern können, dann doch die Ausrichtung unseres Startplatzes. Falls sich die Bisenprognose bestätigt und wir auf der Scheidegg mit beständigen Abwind rechnen müssen, würden wir den Start von Go East ausnahmsweise nach Siebnen-Wangen verlegen und auf dem Startplatz Ober-Gschwänd wandern. Die Kilometer zählen dann ab Bahnhof Siebnen-Wangen. Zwar können gute Piloten auch auf der Scheidegg in Richtung Nordosten starten, aber dieser Start und das Packen des Leeschlauchs sind nicht ohne. Der Gedanke fühlt sich beim Start in einen Wettbewerb nicht gut an. Daher würden wir bei deutlicher Bise ausnahmsweise auch an einem Bisen-Startplatz beginnen. Die Entscheidung dazu fällt voraussichtlich am Donnerstagabend.
Ich freue ich, Euch einen Gast vorzustellen: Zuzanna (16) wird uns am Samstag hoffentlich am ersten Hike begleiten. Zuzanna schreibt im Rahmen eines Schulprojektes eine Reportage über Go East. Mit etwas Glück erscheint ihr Bericht in der Online-Ausgabe einer grossen deutschen Tageszeitung. Zuzanna wird uns sicher die ein oder andere Frage stellen und fotografieren.
Wir haben alle lange auf das passende Wetter warten müssen. Ich danke euch sehr für euer Verständnis für die beiden Verschiebungen und die Geduld. Ich denke mit der neuen Option auf einen Bisenstartplatz auszuweichen, sind wir jetzt gut gerüstet. Ich würde mich sehr freuen, wenn es am nächsten Wochenende endlich klappt. Stay tuned. Nächstes Update am Donnerstag.
Herzliche Grüsse, Thomas

Liebe alle
Das Hoch hat leider nur bis zum Freitag gehalten. Die Serie guter und teils sehr guter Flugtage ist zu Ende. Vielleicht kann man am Samstagvormittag noch fliegen, aber später nimmt der Wind gemäss der Prognosen stark zu und in der Nacht kommen verbreitet Schauer und Gewitter auf. Der Sonntag wird regnerisch und gewitterhaft. Das sind keine guten Aussichten für einen Gleitschirm-Wettbewerb.
Für solche Fälle haben wir zum Glück noch einen dritten Starttermin und wir hoffen, dass wir dann endlich Wetterglück haben.
Ich hoffe auf euren Verständnis. Ihr habt sicher alle gehofft, dass wir am Samstag starten können, aber mit dieser Prognose macht es Sinn, noch einmal abzuwarten.
Neuer Start-Termin ist der Samstag, 17. Mai.
Ein gutes Wochenende und liebe Grüsse
Thomas

Liebe Pilotinnen und Piloten
Wegen der Bise und den zu erwartenden schwierigen Verhältnissen am Startplatz verschieben wir Go East um eine Woche. Neuer Start-Termin ist der Samstag, 3. Mai. Die Entscheidung fällt nicht ganz leicht, weil das Wetter ansonsten gut passt. Allerdings sind Meteo Schweiz und die Modelle recht deutlich: «Mässige Bise. Entlang der Voralpen mässiger Nordostwind.» Gemäss Modell nimmt die Bise im Tagesgang zu und die Wahrscheinlichkeit eine Aufwind-Phase zu erwischen, sinkt. Nach einer Beratung mit Kaspar und Thomas Kindlimann haben wir uns für eine Verschiebung entschieden.
Der Countdown läuft neu auf den 3. Mai!
Leider können einige Angemeldete im Mai nicht teilnehmen, was sehr schade ist. Vielen Dank dennoch für Eure Anmeldung und bis auf ein anderes Mal! Die Anmeldung bleibt für Kurzentschlossene weiterhin offen. Aktuell sind wir 29 – ein neuer Rekord. Wir wünschen Euch ein schönes Wochenende – hoffentlich bis zum 3. Mai. Die Langfristprognosen sehen nicht schlecht aus.
Liebe Grüsse
Thomas

Eine Woche vor dem Start hier noch das letzte Briefing. Grundsätzlich bleibt das meiste wie es war. Erneut gibt es einen (freiwilligen) WhatsApp-Chat. Hier kann man sich verabreden, die Position oder Fotos teilen. Dem Chat könnt ihr via QR-Code im PDF direkt beitreten.
Hier das Wichtigste in Kürze:
Ablauf
Samstag: ab 09:30 - Eintreffen und Begrüssung Bahnhof Wald ZH
10:00 - START GO EAST 2024
Sonntag: 18:00 Uhr Rennende. Der bis dahin weiteste Punkt zählt, auch wenn ihr schon früher die Heimreise beginnt.
An- und Abmelden im Chat: Bitte meldet Euch am Samstag und Sonntag jeweils nach Eurem letzten Flug im Chat ab.
Tracking
Alle Flüge müssen via GPS aufgenommen werden. Das Hochaden auf die XCONTEST.ORG-Seite wird empfohlen. Alternativ kann auch nach Rennende ein Screenshot des Tracks eingereicht werden.
Für die Hiking-Strecken genügt eine Aufzeichnung, wie es Sportuhren oder diverse Apps bieten. Bei technischen Schwierigkeiten bitte einfach gelegentliche Fotos zur Dokumentation aufnehmen. Die Tracks der Wanderstrecken werden nur für allfällige Kontrollen bei den vorderen Plätzen herangezogen. Es genügt die Tracks nach Rennende an
Die Plausch-Kategorie ist vom Tracking befreit!
Bitte lasst alle an unserem Abenteuer teilhaben: Postet Bilder, Texte und Positionen jederzeit im DCZO-Gästebuch. Die Clubkolleginnen und -Kollegen werden es Euch danken!
Ausrüstung
Alles, was Ihr zum Fliegen benötigt, müsst ihr stets selbst tragen. Zusätzliches wie ein Zelt, Schlafsack oder Proviant dürft Ihr einem Helfer abgeben. Die Kunst ist, Gewicht zu sparen und dennoch das Wichtige dabei zu haben. Bitte achtet auch auf die Energieversorgung Eures Natels. Ein Ladekabel mitzunehmen, ist sehr zu empfehlen.
Weitere Details findet Ihr im Anhang. Etwas unklar? Bitte einfach fragen. Mit viel Vorfreude, Thomas

Die Flugsaison ist bereits im vollen Gang und in nur drei Wochen startet das dritte Go East! Wir haben per heute schon 25 Anmeldungen - ein neuer Rekord.
Letzter Trainingsschub:
Wer sich jetzt noch besser auf das Rennen vorbereiten möchte, tut dies am besten mit Hike und Fly selbst. Bähnlifahren ist gestrichen 😅! Neben den Höhenmetern übt man das Handling der Ausrüstung gleich mit. Besonders spannend ist, ein "Doppel" zu versuchen. Zum Beispiel: Start an der Scheidegg, dann am Farner oder Bachtel möglichst hoch landen, packen und zum nächsten Startplatz laufen. Somit ist das ganze Procedere gleich zweimal geübt. Passen Schuhe und Stöcke, müssen mehr Wasser und Riegel eingepackt werden, was kann ich weglassen und was besser machen? Ein solcher Probelauf mach Spass und die gewonnene Erfahrung ist Gold wert.
Wie trainieren die X-Alps-Athleten?
Mitte Juni findet wieder ein Redbull X-Alps statt und wir können im Internet teils die Trainings mit verfolgen. Die Umfänge sind unglaublich hoch und ich habe grossen Respekt davor. Zahlreiche Aufstiege mit vertikalen Geschwindigkeiten von mehr als 800 Meter pro Stunde finden sich dort. Chrigel Maurer ist an einem Tag gleich 2.5 Mal via Treppe auf den Niesen gelaufen. Hinzu kommen Läufe mit Ballast und Krafttraining. Insgesamt ein riesiges Pensum.
A propos Krafttraining: das ist auch bei uns Amateuren nicht fehl am Platz, selbst wenn es nur Liegestützen oder Planks sind. Nacken und Schultern danken es, wenn wir lange mit dem Gleitschirmsack unterwegs sind.
Lust mitzumachen?
Noch immer ist die Anmeldung möglich. Wem vor allem am Abenteuer gelegen ist, bietet die Plausch-Kategorie den perfekten Einstieg. Auch für die, die zum Beispiel nur am Samstag ihr Glück versuchen wollen, ist dies keine Hürde - einfach anmelden.
Mit Vorfreude,
Thomas

Nach der Kondition ist die Renntaktik ganz entscheidend. Bei "normalen" Bedingungen, westlicher Wind, ist der Weg bis zum Ricken fast schon vorgezeichnet. An der Scheidegg machen wir so viel Höhe wie möglich und erlaubt, queren zur Höchhand und weiter bis Chrüzegg und Tweralpspitz. Wer es bis hier geschafft hat, ist gut im Rennen und hat sich schon fast aus den Lufträumen befreit. Neu ist, dass wir am Ricken ein kleines Stück mehr Luftraum haben, wo wir bereits auf 2‘000 Meter hinauf können. Wer seine Geräte im Griff hat und genau sieht, wo er ist, hat einen Vorteil. Natürlich versuchen wir auch, die Segelflugzone Bachtel Ost zu aktivieren und hoffen auf eine Freigabe.
Entscheidung am Ricken
Ab dem Ricken dürfen wir endlich aufdrehen! Aber jetzt steht die erste wichtige Entscheidung an: Toggenburg oder Federispitz. Wo ist die Thermik? Wo versprechen Wolken den Anschluss? Jede Variante hat vor und Nachteile. Queren wir Richtung Toggenburg, ist der Thermikanschluss meist anspruchsvoller. Die zuerst sanften Hügel bieten weniger Hand um wieder die Basis zu erreichen. Erst ab dem Stockberg werden die Berge höher und die Thermik definierter. Ein grosser Vorteil des Toggenburg ist, dass es sich zum Rheintal hin ohne störende Lufträume öffnet. Der Anschluss Richtung Österreich ist einfacher.
Der Nachteil ist der Talwind, welcher im Normalfall aus Westen kommt. Einmal gegroundet muss man ziemlich hoch hinauflaufen um ihn zu entgehen. Geeignete Startmöglichkeiten sind sicherlich Stockberg (t1), Schafberg (t2) oder Planggen (t3) nordöstlich von Wildhaus. Alle genannten Startplätze sind anspruchsvoller als die sanften Grasflächen oberhalb der Linthebene.
Federi und Churfirsten
Biegen wir am Ricken nach Süden ab, stehen uns mit Altwies (f1) und Hüsliberg (f2) zwei wunderbare Nachmittags-Startplätze offen. Der Weg bis nach Amden ist klar und eindeutig - aber dann kommen die Churfirsten! Diese zu bezwingen braucht Thermik und Mut, denn die Landemöglichkeiten zwischen Weesen und Walenstadt sind knapp. Im positiven Fall ist es eine geniale Rennstrecke die bis nach Sargans reicht. Fehlt hier die Thermik, hat sich ein Trick bewährt: anstatt in Weesen zu landen, kann man kann den schmalen Walensee gut in Richtung Süden queren. Dort finden sich einige Felder, auf denen man landen kann. Im Anschluss muss man leider zu Fuss weiter. Der einzige Trost ist ein wunderbarer Weg dem Walensee entlang und wirklich traumhafte Plätze zum Rasten.
Ist man noch früh genug, kann man versuchen ab Walenstadt wieder in die Luft zu kommen. Ein brauchbarer Startplatz ist Lüsis. Allerdings sollte man hierzu nicht zu spät sein, sonst könnte Abwind einsetzen. Ansonsten ist das Seeztal wunderbar zu fliegen. Leider versperren ab Sargans die Lufträume von Bad Ragaz und Balzers den Weiterflug. In den vergangenen Go East-Ausgaben ist es noch niemanden gelungen, früh genug am Gonzen zu sein, aufzudrehen und die Hindernisse mit 600m+ AGL einfach zu überfliegen. Wir dürfen gespannt sein, was uns dieses Jahr erwartet.
Der Weg nach Osten
Wer es bis Sargans geschafft hat und dort gelandet ist, muss leider zu Fuss weiter. Aber das Thermik-Eldorado Prättigau ist bereits in Reichweite! Im letzten Go East haben es gleich vier Piloten geschafft, das Luftraumhindernis wandernd zu überwinden. Es geht dem Rhein entlang, direkt in die Bündner Herrschaft! Hätte man mehr Zeit, könnte man in Fläsch oder Maienfeld ein zweites Frühstück nehmen und die Aussicht geniessen. Oder ein Glas Pinot Noir kosten? So aber geht es ab Maienfeld oder Jenins schnurgrade nach Osten auf eine der Heidi-Almen, wo wir grosszügiges Startgelände finden. Je nach Thermik und Tageszeit geht es schon hinauf oder wir können mit dem Talwind bequem ins Prättigau fliegen.
Diejenigen, die das Toggenburg wählten und nördlich von Sargans im Rheintal sind, finden am Osthang mehrere Startplätze. In Lichtenstein locken beispielsweise Triesenberg (r1) und Bargella. Wer von hier aus den Einstig in die Thermik schafft, kann den Anschluss ins Prättigau erreichen oder Richtung Österreich weiterfliegen.
Go East 24 hat gezeigt, dass die Varianten Toggenburg und Federispitz gleichwertig sind. Die Toggenburger hatten am ersten Tag am Stockberg sehr gute Bedingungen und mehrere Teilnehmer erreichten das Rheintal. Diejenigen, die via Federispitz flogen, mussten für dieselbe Distanz gefühlt deutlich mehr wandern.
Alternativen
Unser Wettbewerb heisst zwar Go East, sollte sich aber Bise einstellen, kann auch der Weg nach Süden ins Glarnerland sinnvoll sein. Chrischi hat vorletztes Jahr eindrücklich gezeigt, wie man bei Nordost im Kanton Glarus Strecke macht.
Eine andere, wahrscheinlich die genussvollste Alternative ist der direkte Weg nach Osten. Das liebliche Appenzellerland lockt und mit dem Kronberg, der Ebenalp und dem Hohen Kasten sind prominente Startplätze in Reichweite. Nicht zu verachten ist auch die Hundwiler Höhi mitsamt ihrem kulinarischen Angebot.
Egal für welche Route du dich entscheidest, wichtig scheint mir, defensiv zu fliegen und stets hoch zu bleiben. In der Luft ist man fünf Mal so schnell, wie am Boden - und zurück in die Luft zu kommen ist zu Fuss immer recht anstrengend.
Lust mitzumachen?
Noch ist die Anmeldung möglich. Du brauchst:
- Einen nicht zu schweren Gleitschirm
- Genügend Flugpraxis um wirklich selbständig fliegen zu können
- Eine Sportuhr mit GPS oder ein Handy für Euren Track
- Lust auf’s Abenteuer

Innert 12 Wochen kann ein Sonntagsläufer genügend trainieren, um bei einem Marathon ins Ziel zu kommen. Keine Angst, wir wollen es bei Go East nicht übertreiben. Aber jetzt im Winter ist wirklich noch genügend Zeit, um etwas in Form zu kommen oder die eigenen Skills zu verbessern.
Motivation. Das erste und wichtigste scheint mir, sich zum Mitmachen zu entschliessen. Sobald klar ist, dass man wirklich mit dabei ist, hat man auch mehr Motivation, und die ist für jedes Training entscheidend. Die Anmeldung wird bald online sein.
Jetzt ist die Zeit für Grundlagentraining. Lange aber wenig intensive Einheiten sind perfekt. An besten ist natürlich Hike und Fly selbst. Man macht viele Höhenmeter und erhält die Routine im Umgang mit Schirm und Material aufrecht. Aber jedes andere Training, besonders wenn man Höhenmeter macht, passt auch: Skitouren, Schneeschuhlaufen und Skilanglauf bieten sich jetzt besonders an.
Neues ausprobieren. Falls man sich noch etwas Neues aneignen möchte, ist jetzt der perfekte Moment dazu. Neues muss oft geübt sein, damit es zur Routine wird. Das könnte zum Beispiel folgendes sein:
- mit Stöcken zu laufen, was sehr helfen kann, dass sich Schultern und Nacken beim Wandern nicht verspannen,
- Schirm und Gurtzeug verknüpft zu lassen, was einiges an Zeit und manches Leinengewirr spart,
- den Rucksack effizienter und leichter zu packen - oder sogar auf eine leichtere Ausrüstung umstellen.
Spass muss sein. Persönlich finde ich, dass jedes Training auch Freude bereiten sollte. Sonst lässt man es wieder. Daher versuche ich flexibel zu sein und das zu tun, worauf ich auch Lust habe. Wenn das Wetter passt, hat Hike und Fly Vorrang. Sonst sind auch zum Skating oder Jogging passende Alternativen.
Groundhandling. Auf die Frage, was jedem Normalpiloten guttäte, antwortete Chrigel Maurer relativ schnell: «Groundhandling schadet nie.» Wenn der Wind am Start oder Landeplatz passt und man nicht in Eile ist, sollte man die Gelegenheit immer nutzen, um in Übung zu kommen oder zu bleiben.
Last but not least. Am Go East-Wochenende haben wir den Rucksack für viele Stunden auf den Schultern. Allein schon deshalb lohnen Wanderstöcke. Schultern und Nacken bewegen sich mit und man ist viel weniger verspannt. Ein paar Liegestützen jeden Tag wirken ebenso Wunder, stärken die Schultern und helfen, dass man viel leichter mit dem schweren Gurtzeug unterwegs sein kann.
Habt Ihr weitere Tipps? Lasst es mich wissen, ich werde sie gerne hier veröffentlichen.
Mit lieben Grüssen, Thomas (

Den Hausberg zu verlassen und im unbekannten Gelände wieder zu starten ist ein riesiges Abenteuer. Manchmal ist es dann richtig schade, gleich weiter zu laufen und den schnellsten Weg zu suchen, anstatt den schönsten.
Für die Pilotinnen und Piloten, bei denen das Abenteuer zuerst kommt, gibt es neu eine Plausch-Kategorie. Der Druck möglichst viele Kilometer zu erfliegen und zu erlaufen entfällt – und damit auch die Pflicht, euren Track aufzuzeichnen. Ihr könnt einfach so mitmachen, es gemütlich nehmen, an schönen Orten länger verweilen als nötig und das Abenteuer in vollen Zügen geniessen. Ihr erscheint auch in der Wertung, allerdings ohne Platzierung. Das Abenteuer und die schönste Route zählen.
Wenn ihr Zeit findet, Stimmungsbilder im Gästebuch zu posten, könnt ihr euer Abenteuer mit anderen teilen. Alle weiteren Regeln gelten unverändert: nur Wandern und Fliegen ist erlaubt. Alle starten gemeinsam um 10:00 Uhr in Wald. Ob ihr bis Sonntagabend lauft oder schon vorher den Heimweg antretet, ist euch überlassen.
Wir hoffen, dass die Plausch-Option den Einstieg in Go East etwas erleichtert und freuen uns auf gelungene Stimmungsbilder im Gästebuch.
Für das «normale» Go East sind die Regeln zum Vorjahr unverändert. Das angepasste Reglement ist weiter unten veröffentlicht.

Wir haben schon begonnen die dritte Ausgabe von Go East vorzubereiten, zumindest im Web.
Alle Erinnerungen, Bilder und Geschichten der vergangenen Anlässe haben eigene Unterseiten und für die aktuelle Ausgabe ist viel neuer Platz vorhanden. Ein grosses Dankeschön an @Marcel für die super Arbeit :-)
Die provisorischen Termine für '25 sind: 26./27. April, die Verschiebedaten 3./4. Mai und 17./18. Mai 2025, also die Woche nach Ostern.
Sobald die Termine fix sind, folgen der Anmeldelink und weitere Infos. Wir hoffen erneut auf gutes Wetter und einen fröhlichen Wettbewerb!
Stay tuned!
Der Ablauf
-
Donnerstag 18:30
- Meteo-Check und Go / No-Go Entscheid
-
Samstag ab 09:30
- Eintreffen und Begrüssung
Bahnhof Wald ZH -
Samstag 10:00
- START GO EAST 2025
Bahnhof Wald ZH -
Samstag ca. 11:15
- Ankunft der ersten Piloten
Alp Scheidegg -
Samstag ca. 11:30
- Start nach eigenem Ermessen und Thermik
Alp Scheidegg -
Samstag 20:30
- Sunset. Nur noch Hiking oder Nachtruhe möglich.
-
Sonntag 06:15
- Sunrise: Fliegen und Wandern nach Belieben.
-
Sonntag 18:00
- Renn-Ende: der bis dahin am weitesten entfernte Punkt zählt. Individuelle Rückreise.
Die Challenger '25
HIER KOMMEN DIE ERSTEN INTERVIEWS! Per heute, 24. April haben wir bereits 29 Anmeldungen, davon 5 in der Plausch-Kategorie. Die Interviews werden laufend aufdatiert.
![]() | Andy ROOKIE |
![]() | Daniel ROOKIE |
![]() | Danilo ROOKIE (auch wenn auch schon zum 3. Mal angemeldet...) |
![]() | David VETERAN ★★ - Zweiter! |
![]() | Erich ★★ VETERAN |
![]() | Fabienne ROOKIE |
![]() | Florian VETERAN ★ |
![]() | Hampe ROOKIE |
![]() | Jan VETERAN ★★ |
![]() | Kaspar VETERAN ★★ - Winner! WAS DU SCHON IMMER SAGEN WOLLTEST? Dieses Rennen ist ein Abenteuer vor der Haustür, welches sich Dir, Deinen Fähigkeiten und Vorlieben anpasst. Melde Dich an und sei ein Teil davon! Danke Thomas Kamps für die Idee, die Organisation und die Durchführung! |
![]() | Michael ROOKIE |
![]() | Pit Rookie |
![]() | Roger VETERAN ★ HAST DU SCHON MAL AN EINEM WETTBEWERB TEILGENOMMEN? Ja, Go East 24. WIE SCHWER IST DEINE AUSRÜSTUNG / SCHIRM: Ozone Alpina 4, ca. 10 kG. |
![]() | Simon VETERAN ★ |
![]() | Simon ROOKIE, aber dieses Mal müsste es endlich klappen da ich mir alle Termine freihalten konnte:-) |
![]() | Thomas VETERAN ★ :-) |
![]() | Thomas VETERAN ★★ - Dritter |
![]() | Yves ROOKIE |