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Fliegen, bis die Sonne untergeht


29. Juni 2024

Fliegen, bis die Sonne untergeht

  • Erlebt und geschrieben von Fabienne Hohl

In meinen nun schon fast fünf Jahren, in denen ich Gleitschirm fliege, gibt es viele Flüge, über die ich schreiben könnte.

Ich habe mich für einen Flug im Februar 2022 entschieden. Ein Flug, an den ich mich heute immer noch so gut erinnere, als wäre er gestern gewesen. Es war schon 18:00 Uhr und eigentlich Zeit, aufzubrechen, um rechtzeitig zum Nachtessen zu Hause zu sein. Doch wir entschieden uns für einen weiteren Start ab der Scheidegg – ein guter Entscheid. Der Wind war immer noch stark genug zum Soaren und trug mich bis in den Sonnenuntergang hinein. Kurz vor dem Abtauchen der Sonne am Horizont sind wir auf der Scheidegg als Krönung topgelandet. Wir waren überglücklich und unsere Hände schon fast zu Eiszapfen erstarrt.

Einen weiteren Flug, der mir noch lange in Erinnerung bleiben wird, durfte ich gerade erst anlässlich der Flugwochen in Albanien erleben. Mit beiden Bussen fuhren wir eine schmale und holprige Naturstrasse hinauf. Nach nur wenigen Höhenmetern gab der parallel zur Küste liegende Hügelzug die Sicht auf die Adria frei – was für ein toller Anblick! Es war ebenfalls ein Soaring Flug. Der Start erfolgte zwischen Gebüschen auf einem staubigen Karrweg. Um uns vor der Sonne zu schützen, haben wir einen dünnen Pullover übergezogen und Sonnencrème dick im Gesicht verteilt. Kalte Finger wie beim Flug im Februar 2022 gab es nicht. Genüsslich flogen wir in der laminaren Strömung, aufgereiht wie eine Perlenkette, den Hügelzug entlang, immer mit Sicht aufs Meer. Nach der Landung waren die Badehosen – immer im Sitzli griffbereit verstaut - schnell montiert. Fliegen und baden, Thomas und Piti sei herzlichen Dank.

Mit dem Spruch von diesem Tag: «Wiiched nöd uus, ich bin am Filme» von Hans, wünsche ich euch viele weitere tolle Flugerlebnisse.

 

Juni 2024, Fabienne Hohl

 

Gerne reiche ich den Stafettenstab an Jan Wüst weiter.