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Unverhoffter Flug von Arosa nach Davos und zurück


22. März 2023

Unverhoffter Flug von Arosa nach Davos und zurück

  • Erlebt und geschrieben von Hanspeter (Hampe) Keller

Obwohl ich vom Zürcher Oberland bin, hat mich das Flugfieber in Arosa gepackt.

Ich arbeitete in einer Bar, wo am Abend jeweils die einheimischen Piloten zu einem Apres Fly Bier kamen. Sie erzählten von der super Aussicht, dem Fliegen mit dem Plattenhorn Adler oder dem Gipfelsoaren. Oder einfach von der guten Zeit, die sie zusammen erlebten.

Im Frühling 2008 habe ich mich bei Thomas und Sara für einen Grundkurs angemeldet und im Frühling 2009 habe ich mein Brevet gemacht. Seit dem Sommer 2020 fliege ich mit meinen Tandem-Gästen vom Weisshorn in Arosa, wo ich noch immer im Winterhalbjahr arbeite.

Am 29. März 2019 ging ich wie so oft auf den Gipfel und wollte in der Luft rumspielen.

Nach ein paar Umdrehungen in der Thermik oberhalb von Maran habe ich gemerkt, dass es gut trägt und gut weiter geht. Also los, weiter Richtung Langwies zu den Lawinenverbauungen beim Seta. Dort angekommen, wusste ich: Der knallt immer so richtig in den Schirm - also festhalten. Doch die Thermik-Knaller sind ausgeblieben. Trotzdem ging es auf 3000 m und ich konnte Richtung Mattjisch Horn nach Küblis abgleiten. Auf der Sonnenseite angekommen, hoffte ich, Anschluss zu kriegen und weiter nach Klosters zu fliegen. Klosters war mein eigentliches Ziel. Da ich aber bei Madrisa doch noch auf 2700 Meter war, habe ich entschieden, Richtung Davos weiter zu fliegen. Als ich auf der Seite vom Vereina Tunnel einen Lift gefunden habe und ich immer weiter Richtung Davos flog, dachte ich mir, der Landeplatz beim Bolgen wäre genau richtig für ein Bier. Als ich aber meine Chance gesehen habe, über den Strelapass zu kommen und in Langwies mein verdientes Bier zu trinken, versuchte ich dies.

Mit knapp 100 Metern ging es über den Strela Richtung Langwies. Oberhalb Langwies angekommen, hat mich der liebe Setaschlauch doch wieder auf 2400 Meter gebracht, so dass ich mit einem Abgleiten Richtung Arosa liebäugelte. Mit 100 Metern zu wenig für den offiziellen Landeplatz beim Obersee musste ich mich mit der Isla zufriedengeben.

Schlussendlich war ich glücklich, so einen tollen Flug gehabt zu haben, so dass der viertelstündige Fußmarsch zu meinem Feierabendbier und den anderen Flügergspändli gar nicht so schlimm war.

Ich werde jetzt Anton Aufdenblatten nominieren und freue mich über seinen Bericht und viele weitere Erlebnisse von meinen Club Kameraden.